Am Anfang steht die Arbeit im Weinberg. Wir kennen die Kraft unserer Terroits und „lesen“ die geschmackliche Landkarte der Lage. Nur die
gehaltvollen, gesunden Trauben bringen gute Weine und damit besten Sekt hervor.
Die Trauben für unsere Sektproduktion werden schon drei Wochen vor der Weinlese
abgeerntet und besonders schonend abgepresst, wobei 1 bar Druck nicht überschritten wird. Die Traubenkerne dürfen nicht beschädigt werden, denn es wäre doch schade, wenn unnötige Bitterstoffe den vollen Sektgenuss beeinträchtigen würden.
Wenn der Wein füllfertig ist erfolgt die Füllung oder auch Tirage genannt. Jetzt passiert, was seinerzeit bei der Entdeckung des Champagners eigentlich eher ein Versehen war: Die Hefe und der traubeneigene Zucker setzen eine zweite Gärung in Gang. Hier ist das Fachwissen der Weinexperten und Expertinnen gefragt. In der Flasche entwickeln sich die
prickelnden Bläschen. Die Kohlensäure in der zweiten Gärung kann bis zu 6 Bar Druck auf die Flaschen geben. Wir verschließen deshalb mit extra starken
Kronkorken. Um das Verhältnis von Hefe zum Zucker und den Alkoholgehalt im Grundwein auszubalancieren, darf die Traube nicht komplett ausentwickelt sein, was die frühere Lese der Trauben erklärt. Während dieser zweiten Gärung und der
anschließenden Lagerung, bleibt der Sekt in derselben Flasche.
Eine erfolgreiche Flaschengärung dauert mindestens neun Monate. Gleich verstehen Sie, warum Solter eine Sektmanufaktur ist. Über 21 Tage lang wird jede einzelne Flasche gerüttelt und um 20 Grad gedreht neu gelagert. Unsere Mitarbeiter setzen jede Flasche entsprechend gedreht und zudem jeweils etwas steiler in das im Rüttelpult vorgesehene Loch, bis sie nach 21
Tagen senkrecht steht. Nun befindet sich der Hefepfropfen im Flaschenhals.
Ein Hefepfropfen? In der Sektflasche?
Nun, keine Sorge.
Jetzt wird degorgiert; bedeutet: der Flaschenhals wird in ein Eisbad von -25° C getaucht, der Pfropfen bindet sich zu einer Einheit. Um ihn aus dem edlen Produkt
zu entfernen, wird jeder Kronkorken vorsichtig geöffnet, der Pfropfen entweicht aufgrund des hohen Drucks mit Leichtigkeit und die Flasche wird entweder mit Sekt oder mit einem sogenannten Dosagewein aufgefüllt.
Erst jetzt erhält die Sektflasche einen Korken und ihre
Agraffe. So nennt man den Drahtkorb, der den Sekt vor dem großen Knall bewahrt und dessen Entfernen weltweit für Genießer das feierliche Eröffnungsritual
bedeutet: Vor dem wahren Genuss eines Glases ... prickelnder Poesie.